Wir haben bereits viele Soulslick-Spiele gesehen, von gut bis bestenfalls nicht schlecht und sogar ekelhaft, in einer Vielzahl von Umgebungen, die die Ideen von Kulttiteln kopieren und etwas Eigenes in ein leicht stagnierendes Genre bringen. Wir haben viel gesehen - aber nicht genug, denn jetzt ist Steelrising vom Friv2Online Games Studio dazugekommen. Wir erzählen in der Rezension, ob es sich lohnt, Ihren Lieblingsring Bloodborne und Elden für ein neues Spiel zu verlassen.
Spiders ist bekannt für seine Rollenspiele, denen es oft an Finanzierung oder Entwicklertalent mangelte. Mars: War Logs, The Technomancer, GreedFall sind ziemlich hochwertige Titel, aber es fehlten Sterne vom Himmel. Obwohl das neueste Spiel oft mit BioWare-Projekten verglichen wird, die in den besten Jahren des Studios veröffentlicht wurden.
Steelrising ist nicht ohne Vergleiche, auf den ersten Blick ist es Bloodborne sehr ähnlich. Hier ist die gleiche dunkle, bedrückende Welt, nur anstelle des viktorianisch-gotischen fiktiven Yharnam ist hier ein ziemlich echtes Paris, wenn auch gewürzt mit fantastischen Elementen in Form einer Clockpunk-Umgebung. Im Universum des Spiels hat sich die Technologie zu Uhrwerkmechanismen entwickelt, mit deren Hilfe geniale Ingenieure nicht nur Haushaltsgeräte, sondern auch völlig autonome Automatenroboter herstellten, die als persönliche Diener, Wachleute, Wachmänner usw. fungierten.
Und alles würde gut werden, aber nur König Ludwig XVI. war zu sehr von der Schaffung von Maschinen mitgerissen und vergaß sein Volk. Währenddessen begann er vor Missfallen zu murren und schaute entsetzt auf die sich schnell leerende Schatzkammer. Vertreter des Adels, des Klerus und des Volkes versammelten die Generalstaaten und schafften es, den König von Reformen zu überzeugen, aber die Freude hielt nicht lange an: Bald zerstreute der verrückte Monarch das Treffen und verbot seine Gegner. Unzufriedene Menschen errichteten Barrikaden auf den Straßen von Paris, während Louis eine Armee mechanischer Soldaten gegen die Rebellen aufstellte. Und das Massaker begann.
Ja, Steelrising interpretiert die Ereignisse der Französischen Revolution des 18.Jahrhunderts auf seine eigene Weise, angepasst an den gleichen Clockpunk. Die Hauptrolle spielt hier also Aegis, der persönliche Automat von Königin Marie Antoinette, der auf Befehl ihres Mannes im Schloss eingesperrt ist. Besorgt über die sich entwickelnden Ereignisse schickt die Herrin ihren "Diener" auf die Suche nach einem Geheimnis, das die mechanische Armee aufhalten kann.
Spiders ist ein Team aus Frankreich, und ihre eigene Geschichte ist den Entwicklern sehr nahe. Machen Sie sich also bereit, an bedeutenden Ereignissen teilzunehmen, treffen Sie berühmte historische Persönlichkeiten wie Jacques Necker, Graf Cagliostro, Maximilien de Robespierre, Jean-Paul Marat und andere. Sie alle sind direkt in die Handlung involviert, verteilen bereitwillig Aufgaben und kommunizieren in Momenten seltener Ruhe aktiv mit Aegis. Sie denken vielleicht sogar, dass das Spiel viel Politik und damit verbundene Diskussionen enthält, aber das ist sein Plus - wie oft können Sie ein historisches Rollenspiel finden, das Persönlichkeiten und ihren Handlungen so viel Aufmerksamkeit schenkt?
Das Drehbuch ist nicht nur gut geschrieben, sondern Sie finden auch eine literarische Nacherzählung davon im Tagebuch im Spiel. Das heißt, buchstäblich alle Quests können von Anfang bis Ende wie ein gutes Buch gelesen werden, wodurch die Haupt- und Nebenepisoden zu einem so großen Roman werden. Kurz gesagt, Steelrising lohnt sich für eine interessante Geschichte. Und im Gegensatz zu vielen seelenähnlichen Spielen wird die Handlung hier nicht in Halbhinweisen, Notizen und vagen Phrasen von NPCs präsentiert, die irgendwo am Rande des Ortes versteckt sind - nein, Sie warten auf wenn auch offensichtlich budgetäre, aber gut zugeschnittene Zwischensequenzen.
Paris ist eine weitere Figur im Spiel, wenn auch still, aber sehr eloquent, um die jüngsten Ereignisse zu demonstrieren. Zerstörte Gebäude, Barrikaden an Kreuzungen, Feuer und Berge von Leichen - all dies trifft auf Ägide, die durch die Hauptstadt reist. Hinter den verschlossenen Türen hört man die Stimmen verängstigter Bürger, und die Straßen werden von Automaten dominiert, die die Heldin befrieden muss.
Mechanismen sind natürlich ein Meisterwerk der Ingenieurskunst im alternativen Frankreich Ende des 18.Jahrhunderts. Im Aussehen umständlich, aber sehr gefährlich, können sie viele Probleme verursachen. Jeder Automat ist mit einer einzigartigen Waffe und einer Reihe von Angriffen ausgestattet, mit denen er der Ägide entgegengeht. Oder es klappt nicht - einige sind gerissen genug, dem Spieler auflauern und ihn im Vorbeilaufen im Rücken überraschen.
In meiner Anti-Bewertung von Gegnern sind Schergen fest etabliert - Automaten, bewaffnet mit einem Paar Räuchergefäße an langen Ketten. Sie werfen Waffen weit nach vorne oder drehen sie um ihre Achse und kontrollieren so den gesamten Raum neben ihnen. Außerdem gab es in dieser Klasse einen Platz für Einheiten mit Elementarangriffen. Es stellte sich als schwierig heraus, die Bewegungen der Schergen zu lesen und ihnen selbstbewusst entgegenzuwirken.
Amüsanter, wenn auch ziemlich stark, waren die "Musiker" - mechanische Trompeter, Geiger, Fagottisten. Sie können ihre Bewegungen bewundern - obwohl es besser ist, konzentriert zu bleiben, wenn Sie sich in der Nähe dieser Gegner befinden. Zum Beispiel schneidet ein Geiger mit seiner Geige und lodert mit Feuer aus einer in seinen Körper eingebauten Metallorgel.
Der Rest der Feinde ist nicht weit dahinter - hier treffen Sie auf mechanische Jaguare, Spinnen, Schlangen, Speerkämpfer, Kanoniere... Jeder hat seine eigenen Gewohnheiten, jeder muss seinen eigenen Ansatz finden. Und überlebe, wenn Aegis gleichzeitig von mehreren Gegnern aus verschiedenen Klassen angegriffen wird. Was können wir über Bosse sagen, die ihr Verhalten je nach Kampfphase ändern können. Wenn man bedenkt, dass wir ein seelenähnliches vor uns haben, müssen wir oft eine Niederlage erleiden und dann vom nächsten "Lagerfeuer" - der Vestalinnenstatue - zu den verlorenen "Seelen" zurückkehren.
Die Heldin hat ihren Gegnern jedoch etwas zu zeigen. Zu Beginn des Spiels können Sie eine von vier Klassen wählen - Verteidiger, Soldat, Tänzer und Alchemist ; Die Ausgangsmerkmale und Waffen hängen von der Wahl ab. Und obwohl Sie in Steelrising einen Charakter nach Ihren Wünschen entwickeln und jede Waffe verwenden können, wirkt sich die akzeptierte Klasse auf das weitere Pumpen aus.
Der Verteidiger und der Soldat verlassen sich also auf schwere Waffen, aber die erste Klasse spielt auf Verteidigung und die zweite auf Angriff. Der Tänzer und der Alchemist sind gut mit leichten Waffen, die ersteren lähmen Feinde schneller und die letzteren verursachen mehr Schaden mit Elementarangriffen, die Automaten entzünden, einfrieren oder betäuben.
Aegis besitzt Nahkampf- und Fernkampfwaffen, und die Liste der verfügbaren Waffen enthält sowohl bekannte Säbelklingen als auch exotischere Exemplare, wie z. B. einen klappbaren Fächerschild, als ob sie von Sekiro: Shadows Die Twice ins Spiel gekommen wären. Die Waffe hat einen leichten und schweren Angriff sowie einen Spezialzug, der von Modell zu Modell unterschiedlich ist. Sie können beispielsweise einen feindlichen Angriff blockieren, einen Gegenangriff ausführen oder eine Reihe schneller Angriffe ausführen.
Hilfsgeräte - eine Vielzahl von Granaten, Tränke gegen Elementarschäden sowie ein treuer Öler, der als Erste-Hilfe-Kasten fungiert - wir haben immer noch einen Automaten, einen Mechanismus, weshalb er mit Motoröl "behandelt" wird.
Das Kampfsystem von Steelrising passt zu den populären Slashern und den ideologischen Erben der Seelen: Wir konzentrieren uns auf den Feind, bemerken seine Stärken und Schwächen, vermeiden Angriffe, schlagen ihn zum Sieg. Von den Nuancen - die Unfähigkeit, Gegenangriffe ohne das Vorhandensein einer geeigneten Waffe zu blockieren und auszuführen, die Mechanik, die Ausdauer schnell wieder aufzufüllen, wenn zum richtigen Zeitpunkt ein Knopf gedrückt wird (ähnlich dem Nachladen in Spielen der Gears of War-Serie), die Betäubung von Feinden nach einer Reihe von Schlägen, gefolgt von viel Schaden. Wenn Sie sich leise an den Automaten anschleichen, bevor er Aegis findet, können Sie sofort den größten Teil des "Gesundheits" -Streifens entfernen und ihn sogar niederschlagen.
Für Spieler, die mit der hohen Komplexität von Soulslicks nicht zurechtkommen, bietet Steelrising ein Hilfesystem, mit dem Sie einige Spielparameter anpassen können, bis hin zur Deaktivierung eingehenden Schadens.
Essenzen der Seele fallen aus den besiegten Maschinen - eine universelle Währung, die sowohl zur Verbesserung der Grundeigenschaften der Heldin als auch zum Kauf von Ausrüstung und Verbrauchsmaterialien sowie zur Aufrüstung von Waffen verwendet wird. Letzteres erfordert jedoch auch Ressourcen. Es ist ratsam, die entferntesten Ecken von Orten zu überprüfen, an denen neben Gegnern normalerweise Truhen mit besonders wertvoller Beute versteckt sind, darunter nicht nur Gegenstände zum Aufrüsten, sondern auch verschiedene Kleidungsstücke - auch wenn letztere den Schutz der Ägide nicht wesentlich verbessern können, aber all diese Hüte, Jacken, Hosen und Leggings erfrischen bemerkenswert ihr Aussehen.
Auch in den zerstörten Automaten finden Sie Module - passive Verbesserungen, mit denen Sie beispielsweise die Vitalität erhöhen oder den kritischen Schaden erhöhen können, wenn die Gesundheit der Heldin niedrig ist. Vier zunächst gesperrte Zellen sind für Module reserviert. Um sie zu öffnen, müssen Sie spezielle Schlüssel verwenden. Dieselben Schlüssel werden zum Aktualisieren der Zellen verwendet, sodass Sie erweiterte Module einfügen können. Ein weiterer Grund, die Ebenen sorgfältig zu durchsuchen.
Schließlich erhält Aegis in bestimmten Phasen der Handlung spezielle Module, die ihre Fähigkeiten erweitern - sie ermöglichen es ihr beispielsweise, auch in der Luft einen Schuss zu machen, zerbrechliche Wände zu zerstören und sich von bestimmten Oberflächen anziehen zu lassen.
Mit dem Aufkommen dieser Tools wird das Gameplay vertikaler, was einerseits schwer zugängliche Stellen mit wertvoller Beute eröffnet, andererseits völlig lächerliche Todesfälle verursacht, wenn der Spieler beim Sprung den richtigen Ort verfehlt oder versehentlich vom Rand der Mauer in den Abgrund fällt. Wenn man bedenkt, dass man, wenn man stirbt, seinen gesamten Seelenvorrat verlieren kann, denke ich, dass es nicht notwendig ist zu erklären, wie frustrierend solche Misserfolge werden können.